6 | dialog | dezember 2016 werk und umwelt im ergebnis wurden insgesamt 15 infotafeln entlang des renaturierten bereiches im steinbruch böhnlich aufgestellt. der staatssekretär bezeichnete sowohl das engagement der schülerinnen und schüler als auch das der opterra zement gmbh als „vorbildlich“. bei der einweihung verwies der politiker darauf, dass sich ökologie und ökonomie keineswegs ausschließen, auch wenn es manchmal zielkon- flikte gebe. „wir müssen das ‚sowohl-als-auch‘ bewerkstel- ligen und gemeinsam nach lösungen suchen, damit baden- württemberg ein artenreiches land bleibt.“ was vielen noch nicht klar sei: abbaustätten wie steinbrüche und kiesgruben gehörten im südwesten inzwischen zur kulturlandschaft, genau wie wiesen und wälder. in zahlreichen ehemaligen abbaustätten fänden wanderfalken, kreuzkröten, uhus und bedrohte pflanzenarten durch gelungene renaturierung ein neues zuhause. andré baumann, der bis zu seinem wechsel in die politik vorsitzender des nabu in baden-württemberg war, dankte den schülerinnen und schülern für ihr engagement und ermunterte sie, weiter daran zu arbeiten. tino villano, leiter für arbeitssicherheit, gesundheit und umweltschutz für die opterra standorte, begleitete das projekt seitens des werkes. er betonte, dass„ … der dialog mit behörden, um- weltorganisationen, bürgern und unternehmen unerlässlich ist, wenn ehrliche kompromisse und wirtschaftlich tragbare lösungen erzielt werden sollen“. noch ist der zugang zum naturlehrpfad nicht öffentlich. bis es soweit ist, melden sich interessierte bitte bei der werksleitung oder über die volkshochschule an. staatssekretär andré baumann (grüne) aus dem minis- terium für umwelt, klima und energiewirtschaft ließ es sich nicht nehmen, den lehrpfad seiner bestimmung zu übergeben. ebenfalls gekommen waren andrea schwarz (mdl, grüne), joachim kößler (mdl, cdu), die bürger- meister michael nöltner (cdu) aus bretten und karl-heinz burgey (cdu) aus walzbachtal sowie der ortsvorsitzende des bund bretten, gerhard dittes. die einweihung fand im anschluss an eine umweltausschusssitzung des industrie- verbands steine und erden baden-württemberg statt. die teilnehmer nutzten ebenfalls die gelegenheit, den neuen lehrpfad zu besichtigen. für die anwesenden 15 schüler und schülerinnen der jahrgangsstufe 11 mit ihren fach- lehrern und der direktorin des melanchthon gymnasiums bretten war dies eine große anerkennung. die idee des naturlehrpfads war 2014 im zementwerk wössingen geboren. im rahmen der langjährigen koope- ration „wirtschaft macht schule“, sollten sich die zwei 10. klassen im schuljahr 2015/2016 dem thema im unter- richt nwt (naturwissenschaft und technik) widmen. der auftrag gliederte sich in drei teile. teil 1 umfasste die erstellung des layouts für die infotafeln gemeinsam mit einer druckerei. thema des zweiten teils war die recher- che über den steinbruch und den abbau sowie die arten und ökosysteme darin. hier konnten die schüller auf die unterstützung des bund bretten setzen. im dritten teil ging es darum, die holzständerkonstruktion für die info- tafeln gemeinsam mit einer schreinerei zu konzipieren. „bei solchen projekten erwerben die schüler erste kennt- nisse im projektmanagement“, so dr. judith albrecht, fach- lehrerin. „es geht um die einhaltung von zeit- und budget- plänen. auch müssen die teams lernen zu kommunizieren. staatssekretär eröffnet feierlich naturlehrpfad es war ein großer tag für die gestalter des projektes. am 29. september wurde der naturlehrpfad, ein gemeinschaftsprojekt des zementwerkes wössingen und des melanchthon gymnasiums bretten, im steinbruch böhnlich von promi- nenter hand eröffnet.