1-2017 dialog informationen des zementwerkes wössingen für seine nachbarn liebe nachbarinnen und nachbarn, mit den ersten sonnentagen haben wir schon einen vorgeschmack auf das nahende frühjahr bekommen. sicher genießen auch sie nach den winter- monaten die heller und länger werden- den tage. doch während die hobby- gärtner und -handwerker erst langsam aktiv werden, liegen hinter den „zement- werkern“ bereits drei intensive monate. die jährliche großreparatur hatte es auch in diesem jahr in sich. das getümmel auf dem und um das werksgelände ist ihnen vielleicht nicht entgangen. je nach umbau- oder reparaturmaßnahme war es manchmal auch nicht zu überhören. dafür entschuldigen wir uns und danken für ihr verständnis. nun ist das werk durch die inspek- tion gegangen und für die saison und auch interessierte besucher vorbereitet. zu den ersten gehörte gleich ein pro- minenter gast. der baden-württember- gische umweltminister franz untersteller stattete dem werk einen besuch ab. der anlass war ein durchweg sonniger. mit einem druck auf den symbolischen roten knopf nahm er die photovoltaik- anlage auf dem dach der mischbetthalle in betrieb. auf einer dachläche von beachtlichen 12.000 quadratmetern installierte die pfalzsolar ein lei- stungsstarkes solarkraftwerk. es liefert den beweis, dass zementherstellung und erneuerbare energien durchaus gut zusammenpassen. ein weiteres schönes beispiel für die gelungene verbindung von industrie und natur ist der natur- lehrpfad. die 15 lehrtafeln, die entlang des renaturierten bereiches im stein- bruch böhnlich aufgestellt wurden, geben einen einblick in die fauna und flora des steinbruchs. vielleicht nutzen sie ja einen sonnigen frühlingstag für eine exkursion in den steinbruch. anmeldungen sind jederzeit in der vhs möglich. man sieht sich also! ihr stephan schenk werkleiter wössingen, opterra zement gmbh
neues aus dem werk bahn frei für solarstrom aus dem zementwerk das wetter hätte besser nicht sein können. als der landes- umweltminister am 16. märz die neue photovoltaikanlage im opterra zementwerk wössingen feierlich ihrer bestimmung übergab, zeigte sich der himmel von der besten seite. bei fast frühsommerlichen temperaturen empingen die mitglieder der opterra geschäfts- und werkleitung gemeinsam mit dem betreiber der anlage pfalzsolar die gäste aus politik und wirtschaft. neben minister franz untersteller folgten auch landrat dr. christoph schnaudigel, bürgermeister karl-heinz burgey sowie vertreter des gemeinderates und des industrie- verbands steine erden der einladung. 2 | dialog | april 2017
neues aus dem werk bevor es soweit war und der rote knopf gedrückt werden konnte, gab es für die gäste eine einführung in das projekt. werkleiter stephan schenk verwies bei der begrüßung in der kantine des werkes auf den beitrag, den die anlage im prozess der kontinuierlichen verbesserung der umwelt- leistung des werkes leistet. danilo buscaglia, geschäftsfüh- rer von opterra deutschland, hob in seinem statement das verantwortungsvolle zusammenwirken aller beteiligten in dem projekt hervor: „die inbetriebnahme der photo- voltaikanlage heute zeigt, dass ein zementwerk durchaus viel platz bietet für die energien der zukunft“. dem konnte jan vonhöne, geschäftsführer der pfalzsolar, nur bei- plichten. „für projekte wie diese braucht es starke partner, die grün und umweltbewusst denken. wir sind sehr froh, in opterra einen solchen partner gefunden zu haben.“ nach der vorstellung der beeindruckenden technischen daten galt sein dank vor allem den aktiven des werkes, die die installation der anlage vor ort tatkräftig unterstützt haben. auf die umfangreichen maßnahmen, die das werk in den vergangenen jahren zur senkung der emissionen getrofen hat, ging tino villano ein. „die investitionen von mehr als 60 millionen euro in die modernisierung 2008 haben das werk auf den besten verfügbaren stand der technik gebracht und es zu einem der modernsten seiner art in deutschland gemacht“. die ausführungen des hse-managers zum ressourcenschonenden einsatz von ersatzbrennstofen und den damit verbundenen senkungen des co2-ausstoßes nahm der minister anschließend auf, um das werk zu weiteren anstrengungen zu motivieren. die landesregierung bekenne sich zur zementindustrie. und man wisse, dass die herstellung nicht absolut emis- sionsfrei möglich sei. „gleichwohl erwarte ich, dass sie weitere anstrengungen zur senkung der emissionswerte zum beispiel bei stickoxid, quecksilber und den gesamt- kohlenstofen unternehmen.“ mit blick auf die leistung der photovoltaikanlage von 1,7 kw lobte franz untersteller die beteiligten „das ist auf einer dachfläche in baden- württemberg eher selten. die leistung macht immerhin 1 % des gesamten zubaus an pv-anlagen im land 2016 aus. daher bin ich heute auch sehr gern hierhergekommen.“ anschließend begab sich die gruppe zur mischbetthalle, wo das aus 6.264 solarmodulen bestehende solarkraftwerk mit dem symbolischen knopfdruck eingeweiht wurde. ein hubwagen brachte die mutigen noch in luftige höhe des daches. von dort konnte ein blick auf die anlage geworfen werden, mit deren strom künftig etwa 1.000 einwohnern versorgt werden können. die co2-ersparnis von 952 tonnen pro jahr dürfte auch dem umweltminister einen weiteren beweis liefern, wie ernst das opterra werk seine verant- wortung gegenüber der umwelt nimmt. dialog | april 2017 | 3
neues aus dem werk aufgespießt und einge- sammelt ausgerüstet mit säcken und greif- zange machten sich vier kollegen aus den bereichen steinbruch und service des zementwerkes am 21. februar auf, um die hinterlassenschaften an den straßenrändern um das werk zu beseitigen. im einzugsgebiet der zufahrtsstraße zum werk sammelten sie innerhalb von 6 stunden insgesamt 250 kilogramm müll unterschiedlichster herkunft. auch sechs altreifen konnten geborgen werden. „es ist es immer wieder erstaunlich, wie achtlos dosen, flaschen und plastikmüll einfach in die landschaft gekippt werden“, erzählt jörg heimbruch. der steinbruchleiter führt die aktion schon zum 3. mal mit seinem team durch. 4 | dialog | april 2017 jährliche großreparatur erfolgreich abgeschlossen winterzeit ist reparaturzeit im zementwerk. wie in jedem jahr standen die ersten monate auch im werk wössingen wieder ganz im zeichen von ausbau, umbau und erneue- rung. vom 25. januar bis 4. märz waren neben den „zement- werkern“ bis zu 240 fremdmitarbeiter von 35 firmen im einsatz. einige von ihnen kamen auch aus walzbachtal und der region. im bereich der filteranlage wurden die schlauchilter ausgetauscht, die im fokus der diesjährigen maßnahmen stand die ofenanlage. hier wurden die ofen- und zyklonausmauerung fast vollständig ausgetauscht. zudem wurde die tertiärluftleitung mit sieben meter rohrleitung erneuert. aus statischen gründen musste hierzu der anlagenbereich mit kränen abgesichert werden. auch an der brennstofanlage für den fluf wurden in der ein- und auslage- rung umfassende maßnahmen umgesetzt. emissionsgeräte einer umfassenden wartung und die filteranlage einer revision unterzogen. nahmen an brecher, rohmühle, vorwärmerturm, ofen und kühler sowie an den zementmühlen auf mehr als 1,5 millionen euro. für alle arbeiten galten höchste sicherheitsanforderungen. das engma- schige sicherheitskonzept trug dazu bei, dass am standort lediglich fünf verbandsbucheinträge sowie eine medizinische versorgung zu verzeichnen waren. keiner der arbeiter zog sich eine ernsthafte verletzung zu. „nach einer solch aufwändigen reparatur sind wir darauf besonders stolz“, freut sich der sicherheitsbeauftragte hans-joachim kelter. insgesamt beliefen sich die investitionen für die instandhaltungsmaß-
werk und umwelt schärfere emissionsgrenzwerte ab 2019 in 2013 wurde das bundes-immissionsschutzgesetz auf vorlage der europäischen industrie-emissions-richtlinie den neuen anforderungen angepasst. wesentliche änderungen waren die verbindliche umsetzung der besten verfügbaren technik sowie grenzwertänderungen für staub, stickoxide, kohlenmonoxid und ammoniak. im opterra werk wössingen ist die beste verfügbare technik bereits zu 97 % umgesetzt. dass die 100 % grenze nicht erreicht wird, liegt in der baulichen anordnung begründet. die hierfür notwendigen veränderungen können in einer bestandsanlage nicht umgesetzt werden. „gleichwohl erfüllt das werk die anforderungen bezüglich der luftreinhaltetechnik für kohlenmonoxid und quecksilber. bei letztgenanntem liegen wir sogar zuverlässig unter den grenzwerten“, betont tino villano, hse manager der opterra gmbh. wössingen war das erste werk in der deutschen zementindustrie, das bereits 2010 eine aktivkohleeindüsung installierte. mit einem zusätzlich hohen qualitäts- standard für die ersatzbrennstofe wurde ein behördlicher grenzwert akzeptiert, der deutlich unterhalb der gesetzlichen anforderung und nur halb so hoch liegt, wie es die eu richtlinie vorgibt. neue grenzwerte, die ab 01. januar 2019 berücksichtigt werden müssen, gibt es unter anderem für staub, stick- oxid und ammoniak. die grenzwerte für staub reduzieren sich von 20 mg/ nm3 auf 10 mg/nm3 und für stickoxid von 500 mg/nm3 auf 200 mg/nm3. bedingt durch die hohen investitions- summen für die einhaltung der neuen grenzwerte für stickoxide, gab es einen gesetzlichen übergangszeitraum. der neue grenzwert muss ab dem 01. januar 2019 sicher und dauerhaft eingehalten werden. für werkleiter stephan schenk ist das werk sehr gut vorbereitet: „in wössingen sind wir schon einen großen schritt weiter. durch techni- sche optimierung der bestehenden anlage zur selektiven nicht-kataly- tischen reduktion von stickoxiden kann der neue grenzwert bereits seit dem 01. januar 2017 sicher und dauerhaft eingehalten werden. wir liegen damit zwei jahre vor ablauf der übergangsfrist.“ der grenzwert wurde behördlich festgesetzt und gilt folglich seit dem 01. januar 2017 dauerhaft. „die emission von ammo- niak, die höher wird, je niedriger die stickoxidemission gehalten wird, kann ebenfalls sicher und dauerhaft eingehalten werden“. in punkto umweltleistung kann sich das opterra werk wössingen damit weiter verbessern. dialog | april 2017 | 5
werk und umwelt das werk und seine nachbarn ausgezeichnetes engagement zum umweltschutz auf dem weg in eine neue arbeitswelt opterra werk wössingen für umweltschutzprojekte geehrt junger syrer sammelt erste praktische erfahrungen bei opterra seit anfang dieses jahres arbeitet yaman ibo in der it-abteilung des zementwerkes. der 24jährige syrer ist seit september 2015 in deutschland. sein weg führte von syrien über den libanon, die türkei, griechenland, mazedonien, serbien, kroatien, un- garn, österreich nach deutschland. ein langer weg, den er zu fuß, mit bus und bahn und mit schif und schlauchboot zurücklegte. allein, um von griechen- land nach deutschland zukommen, war er 16 tage unterwegs. in seiner heimat hat yaman ibo eine ausbildung im bereich it abgeschlossen. allerdings ist diese ausbildung in vielen ländern der welt nicht mit der dualen ausbildung in deutschland vergleich- bar. sie erfolgt meist theoretisch in einer fachschule. erst danach geht es in die betriebliche praxis. den betrieb muss sich der auszubildende jedoch selbst suchen. meist verdient er über jahre kein geld. erste praktische erfahrungen sammeln und seine bereits guten kenntnisse der deutschen sprache weiter verbessern. sein wunsch ist es, eine qualii- zierte berufsausbildung im it bereich absolvieren zu können. mit der tätigkeit bei opterra ist der erste schritt dafür gemacht. im zementwerk wössingen kann yaman ibo nun bei der 24. aulage des kreisumweltschutz- preises des landkreises karlsruhe erhielt das opterra werk wössingen am 15. dezember einen 2. preis. damit wurde die unterstützung des unternehmens für die schulprojekte „naturlehrpfad im steinbruch böhnlich“ und „bau eines bienenhotels“ gewürdigt. landrat dr. christoph schnaudigel nutzte die sitzung des ausschusses für umwelt und technik als rahmen für die verleihung des preises. er stand unter dem motto „umwelt- schutz mit kindern – umweltpädagogik“. bei der jury gingen 18 bewerbungen ein, von denen sechs prämiert wurden. die ersten, zweiten und dritten preise wurden jeweils doppelt vergeben. einen der beiden 2. preise erhielt das werk wössingen für die unterstützung der schulprojekte „naturlehrpfad im steinbruch böhnlich“ und „wildbienenhotel in walz- bachtal“. gemeinsam mit schulklassen des melanchthon gymnasiums bretten und der walzbachschule wurden auf dem gelände des steinbruchs ein neuer natur- und lehr- pfad geschafen und ein hotel für wildbienen eingerichtet. werkleiter stephan schenk und tino villano, leiter umwelt und öfentlichkeitsarbeit des werkes, nahmen die auszeich- nung aus den händen des landrates entgegen. „die aus- zeichnung spornt uns an, unsere aktivitäten und koopera- tionen mit den schulen fortzusetzen“, so stephan schenk. „projekte wie diese sind für alle beteiligten gleichermaßen lehrstunden in der natur“. 6 | dialog | april 2017
das werk und seine nachbarn ?im werk nachgefragt wie kommt es, dass lkws mit erdaushub durch die ortschaft fahren? immer wieder erreichen uns mitteilungen, dass lkws mit erd- aushub über die ortschaft (steiner straße) an das werk fahren. das ist nicht nur für die anwohner ärgerlich, sondern auch für uns. mit der firma baulog, dem betreiber für die steinbruchsverfül- lung, ist vereinbart, dass die anlieferung nur über die bundes- und landstraße erfolgt. ungeachtet dessen gibt es immer wieder fahrer, die sich nicht daran halten oder halten wollen. es handelt sich dabei vorwiegend um fahrer von subunternehmen, die die baulog beauftragt. wir stehen darüber mit den verantwortlichen im dialog. erfreulicherweise unterstützen uns auch die anwohner. hierfür bedanken wir uns und bitten darum, weiterhin an uns zu melden. wird eine solche „falschfahrt“ beobachtet, bitte das kfz-kennzeichen bzw. uhrzeit und datum notieren. der betreiber erhält von uns eine mitteilung. unseren beobachtungen zufolge hat sich die situation in den letzten wochen bereits deutlich gebessert. warum ist der lärmpegel um das zementwerk im winter oft höher? im februar erreichten uns verschiedene mitteilungen über laute geräusche aus dem zementwerk. insgesamt sind im werk fast 300 aggregate im einsatz, die lärm in unterschiedlichem maße verursachen können. nun hat es die historische entwicklung mit sich gebracht, dass industriegebiet und wohngebiet nebeneinander liegen. für beide gebiete gelten unterschiedliche immissionsricht- werte für lärm. derartige konstellationen sind heute nicht mehr zulässig. im februar indet im zementwerk die jährliche winterre- vision statt. während dieser zeit werden der betrieb des vorwär- meturms und des ofens, der rohmühle und des steinbruchs und brechers für 4 bis 5 wochen gestoppt. der zementmühlenbetrieb sowie der versand laufen mit geringerer auslastung weiter. mit diesen maßnahmen verändert sich die gesamte geräuschkulisse. geräusche, die während des regulären betriebs nicht hörbar sind, treten in den vordergrund. auch können reparaturgeräusche auf- treten, wobei lärmemittierende arbeiten nicht in den nachtzeiten durchgeführt werden sollen. die gemeldeten lärmbelästigungen werden in den täglichen baubesprechungen angesprochen und − wo immer möglich − maßnahmen zur minderung oder beseitigung eingeleitet. dialog | april 2017 | 7 das werk als besuchermagnet auch 2016 nutzten zahlreiche besucher die möglichkeit, einen blick in das innere des zementwerkes zu werfen. insgesamt freuten wir uns über 520 interessierte gäste. darunter waren sowohl schulklassen der gymnasien mgb und esg in bretten sowie aus umliegenden berufsschulen. wir konnten aber auch vertreter politischer parteien und univer- sitäten begrüßen. sie interessierten sich vor allem für die her- stellung von zement und für das geschehen im steinbruch. mit dem neuen naturlehrpfad folgt in diesem jahr ein weiterer besuchermagnet. hierhin führen dann auch exkursionen der volks- hochschule. informationen und anmeldungen zu den veranstaltungen erteilt umweltleiter tino villano.
opterra pinnwand opterra pinnwand liebe kinder, mia und max wollen einen auslug ins grüne unternehmen. unterwegs wollen sie ein wettrennen machen, einen schatz inden, etwas süßes essen, federball spielen und eine dunkle höhle erforschen. in welchem rucksack ist alles, was sie dafür brauchen? opterra zement gmbh werk wössingen wössinger straße 2 75045 walzbachtal t 07203 89 0 www.opterra-crh.com 8 | dialog | april 2017 impressum verantwortlich: stephan schenk redaktion: anke wunder gestaltung: pict – kommunikationsdesign illustration: chiarina fazio