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DIALOG INFORMATIONEN DES ZEMENTWERKES WÖSSINGEN FÜR SEINE NACHBARN 4-2022 Raum für die Gemeinde – im Werk und der Umgebung Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, die Obst- und Nussbäume sind abgeerntet, die Natur macht sich für den Winter bereit. Wir blicken zurück auf besondere Gäste und Ereignisse auf unserem Gelände, das Raum für gemeinschaftliche Aktionen im Herbst bot: Im Steinbruch Lugenberg trainierten Rettungshunde und Drohnen, die immer öfter gemeinsam zum Einsatz kommen, um vermisste Personen zu finden. Beim Steinbruch Böhnlich waren Bogenschützen auf der Pirsch. Ein Thema, das uns immer und unabhängig von Jahreszeiten am Herzen liegt, ist der Emissionsschutz. Unser neuer Klinkerkühlerfilter arbeitet und die Emissions- und Staubmessungen belegen den Erfolg der Investition: Die Staubemissionen konnten wir um den Faktor 20 reduzieren. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und fröhliche Weihnachten. Lassen Sie es sich gut gehen! Ihr Stephan Schenk Werkleiter OPTERRA Wössingen GmbH

WERK UND UMWELT WERK UND UMWELT Emissionsbericht 2021 Einhaltung der Grenzwerte auf hohem Niveau Auch in diesem Jahr liegt der Emissionsbericht des Vorjahres der Winter-Ausgabe unseres Dialogs bei. Dass wir diesen Bericht erst spät im Folgejahr veröffentlichen, ist der Qualitätssicherung und einem geregelten Ablauf geschuldet: Nach einer internen Prüfung wird der Bericht an die zuständige Behörde gesendet, diese prüft und erteilt eine Freigabe. Erst danach stellen wir den Emissionsbericht im Gemeinderat vor und veröffentlichen ihn sodann in der Winter-Ausgabe unseres Dialogs. Was lässt sich allgemein über die Emissionen des Zementwerkes sagen? Der Trend zur Verringerung der Emissionen hält an – beispielhaft sichtbar an Kohlenmonoxid und den organischen Kohlenwasserstoffen, die im Vergleich zu den Vorjahren weiter reduziert wurden. Die Einhaltung der strengen Emissionsgrenzwerte konnte ebenfalls weiter deutlich verbessert werden: So wurden die vorgeschriebenen Tagesmittelwerte zu 100 % eingehalten – das Ergebnis eines ständigen Verbesserungsprozesses. Zu diesem Prozess gehört auch die fortlaufende Modernisierung der Abgasreinigungseinrichtungen. Was das konkret bedeutet, erläutern wir anhand des Klinkerkühlerfilters in dieser Ausgabe des Dialogs. IM DIALOG Wie kann ich mich über die Emissionen des Zementwerkes informieren? Neben dem jährlichen Emissionsbericht und dessen Vorstellung in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung beantworten wir auch gerne bei Werksführungen Fragen zu Emissionen. Außerdem besteht für Interessierte die Möglichkeit, uns per E-Mail zu erreichen. Gerne schreiben wir Ihnen zurück oder melden uns auf Wunsch telefonisch. Alle Kontaktdaten finden Sie auf der letzten Seite dieser Dialog-Ausgabe. 2 | DIALOG | DEZEMBER 2022

Modernisierung des Klinkerkühlerfilters Positive Zwischenbilanz Emissionsschutz bedeutet stetige Weiterentwicklung. Techniken zur Abgasreinigung werden kontinuierlich verbessert und lösen solche ab, die noch vor einigen Jahrzehnten modern waren. Damit einhergehend wer- den Grenzwerte für die Emission von Luftschadstoffen angepasst, konkret: herabgesetzt. Betrachtet man die Vielzahl von Kaminen des Zementwerkes und sortiert sie nach ihrem Abgasvo- lumen, so ist der Kamin des Klinkerkühlers der zweit- größte des Werkes – nach dem Kamin des Drehrohr- ofens selbst. Im Klinkerkühler wird der im Drehrohrofen glühend heiß gebrannte Kalkstein, der nun Klinker heißt, gekühlt. Mehrere leistungsstarke Ventilatoren saugen dazu Umgebungsluft an und pressen sie durch ein Bett des heißen Materials. Ein Teil dieser Luft, nun staubig und heiß, wird über den Kamin des Klinkerkühlers in die Umgebung abgegeben. Zuvor wird die Abluft allerdings gereinigt. Das ist Aufgabe des Klinkerkühlerfilters. Anfang dieses Jahres haben wir im Dialog von der an- stehenden Modernisierung dieses Filters berichtet. Die Staubemissionen am Kamin des Klinkerkühlers sollten deutlich reduziert werden, um die Emissionsgrenzwerte sicher einzuhalten. „Das ist zu 100 Prozent gelungen!“, so Jörg Heimburg, Leiter Umwelt und Öffentlichkeits- arbeit im Wössinger Zementwerk. War die Luft in den 20x Reduzierung Staubemissionen um Faktor 20 und mehr. 400.000 m3 Luft werden pro Stunde gefiltert. 3 Mio. ¤ wurden investiert. vergangenen Jahren im Mittel mit zwei bis vier Milli- gramm Staub pro Kubikmeter belastet, so sind es nun deutlich weniger. „Der neue Filter ging im März dieses Jahres in Betrieb. Seitdem liegt die mittlere Staubkon- zentration bei unter 0,1 Milligramm pro Kubikmeter, teil- weise sogar noch darunter“, berichtet Jörg Heimburg. Modernisiert wurden bei der Gelegenheit auch die Emissionsmessgeräte sowie die Datenverbindung zum Leitstand des Zementwerkes. In Summe hat das Werk gut drei Millionen Euro in das Projekt investiert. Wir meinen: Sinnvoll angelegt! Mittlere Konzentration Staub in der Abluft [mg/m3] 5 4 3 2 1 0 2019 2020 2021 2022 vor 2022 nach Modernisierung Modernisierung DIALOG | DEZEMBER 2022 | 3

DAS WERK UND SEINE NACHBARN DAS WERK UND SEINE NACHBARN Platz für Neues Die stillgelegten Ofenlinien 1 und 2 werden rückgebaut Rund 50 Jahre hatte sie auf dem Buckel, dann wurde sie 2009 stillgelegt - die Drehrohrofenlinie 1 des Wössinger Zementwerkes. In den 1960er- Jahren hochmodern, hat sie damals die beiden alten Schachtöfen ersetzt. 1971 kam eine zweite Drehrohrofenline dazu. Zur Eröffnung stellte sich damals auch der Gemeinderat der soeben fusionierten Ortsteile Wössingen und Jöhlingen ein. Beide Drehrohrofenlinien arbeiteten nach dem Lepol-Prinzip. Nach diesem Verfahren formt man das zu brennende Kalksteinmehl unter Zugabe von Wasser zu Granalien. Energetisch ist das ungünstig, denn das Wasser muss – unter Aufwendung von Wärmeenergie aus Brennstoffen – im Ofen wieder verdampft werden, bevor das Kalksteinmehl selbst gebrannt werden kann. 2009 stellte man im Werk um auf das moderne Trockenverfahren, für welches der markante, über 100 Meter hohe Vorwärmerturm erforderlich war. Nun wird der Rückbau der Ofenlinien 1 und 2 in Angriff genommen, Elektroinstallationen müssen demontiert, Dämmmaterial fachgerecht entsorgt und etwa 2.000 Tonnen Metallschrott in die Wiederverwertung überführt werden. Rund sechs Monate sind für die Arbeiten anberaumt. Aber dann heißt es endlich: Es ist Platz für Neues. Mit Pfeil und Bogen auf der Pirsch Bogenschützenturnier auf dem Gelände des Zementwerkes Schon mal mit Pfeil und Bogen einen Grizzlybären erlegt? Die Jagd mit dieser archaischen Waffe gehört, zumindest in Deutschland, längst der Vergangenheit an. Als Sportart lebt das Bogenschießen jedoch weiter und erfreut sich in Walzbachtal zunehmender Beliebtheit – dank der Bogensportgruppe des Jöhlinger Schützenvereins. Seit vergangenem Jahr kooperiert das Wössinger Zementwerk mit der Bogensportgruppe des Jöhlinger Schützenvereins. Ein großartiges Ergebnis der Zusammenarbeit mündete in ein Bogenschützenturnier auf dem Gelände des Zementwerkes. Nächst dem alten Steinbruch Böhnlich, auf einem ehemaligen Abbaugebiet, welches dank Aufforstung heute bewaldet ist, fanden sich eines Sonntags im Oktober gut 50 Athleten ein. Geschossen wurde auf einem ca. 2,5 km langen Parcours auf Figuren von Wildtieren – die galt es möglichst zielgenau zu treffen. Der eingangs genannte Grizzlybär stellte dabei ob seiner Größe ein einfaches Ziel dar. Die Sieger wurden im Jöhlinger Schützenheim geehrt – und gefeiert. „Schön war’s“, lautet das zufriedene Resümee. 4 | DIALOG | DEZEMBER 2022

Direktor des Regionalverbandes zu Besuch Bedeutung des Zementwerkes für die Region dargelegt Auf welchen Flächen dürfen Windkraftanlagen oder Steinbrüche errichtet werden, wo werden Siedlungs- oder Naturschutzgebiete ausgewiesen? Die Raum- oder Regionalplanung erstellen in Baden- Württemberg zwölf sogenannte Regionalverbände. Die Energiewende verschafft diesen Institutionen zusätzlich Bedeutung: So möchte die Landesregierung zwei Prozent der Fläche Baden-Württembergs der Erzeugung erneuerbarer Energien widmen. Den Regionalverbänden obliegt es, diese Flächen festzulegen. Über mangelnde Arbeit kann sich der Regionalverband Mittlerer Oberrhein mit Sitz in Karlsruhe also nicht beklagen. Umso erfreulicher, dass der Direktor, Dr. Matthias Proske, den Weg ins Wössinger Zementwerk fand. Er steht seit Frühjahr dieses Jahres der Verbandsverwaltung vor. Bei sonnigem Herbstwetter ließ sich gemeinsam die Aussicht vom Turm des Zementwerkes genießen, erläutert wurde aber auch die Bedeutung des Wössinger Zementwerkes für die Region als letztes seiner Art im badischen Raum. Das Team des Wössinger Zementwerkes bedankt sich für die angeregten Diskussionen und das große Interesse an unserem Werk! Ein Training der besonderen Art Rettungshundestaffel Baden-Karlsruhe der Johanniter trainieren gemeinsam mit den Kollegen der Drohnenstaffel des ASB im Steinbruch Gemeinsam sind die Retter - Hunde, Menschen, Drohnen – immer öfter im Einsatz, wenn es um die Suche verschwundener Menschen geht. Keine Frage, dass es dann auch sinnvoll ist, gemeinsam einsatzrelevante Situationen zu trainieren. Ein ideales Gelände für diese Übung ist der Steinbruch Lugenberg. So bekommen Uhu und Eidechse einen Tag lang Besuch von Drohnen, Menschen, Rica, Bounty, Pino, Bonny und anderen Hunden. Und alle haben nur ein Ziel: Sie arbeiten zusammen, um verschwundene Menschen zu finden. „Es ist für uns eine großartige Gelegenheit, auf so einem Gelände trainieren zu können“, erzählt Sebastian Götz, der mit seiner Hündin Bounty dabei ist. Die Hundestaffel Karlsruhe- Baden hat zehn geprüfte Teams und etliche, die noch in Ausbildung stehen. 50 Einsätze hat die Johanniter Hundestaffel im vergangenen Jahr absolviert. Und zunehmend auch gemeinsam mit dem Drohnenteam des ASB. DIALOG | DEZEMBER 2022 | 5

NEUES AUS DEM WERK Die Zypresse bleibt Seit beinahe 25 Jahren wächst unsere Karsdorfer Zypresse nahe der Stadtbahnhaltestelle Wössingen Ost. Sie wurde 1998 als Geschenk vom Karsdorfer Schwesterwerk und den dortigen Kollegen gepflanzt, anlässlich der Inbetriebnahme eines modernisierten Filters für den damaligen Drehrohrofen 2. Eigentlich sind Nordeuropa und auch der Standort unserer Zypresse nicht die bevorzugte Umgebung der nahezu ältesten Bäume der Erde. Ursprünglich kommen sie aus China, wurden im Mittelmeerraum von den Phöniziern über Zypern eingeführt. Daher stammt auch ihr Name. Ihr Bild ist bei uns jedoch fest mit den Hügelketten der Toskana verknüpft. In der Antike wurde der schnell wachsende Baum gerne als Bauholz eingesetzt, da sein Holz hart und haltbar ist. Ihre Härte und Haltbarkeit macht die Zypresse auch für Instrumentenbauer interessant. Sie verschafft größeren Instrumenten aus Holz, wie der Gitarre, Stabilität. Zypressenholz verfügt über exzellente Schalleigenschaften bei vergleichsweise geringem Gewicht. Zypressen sind anspruchslos und wahre Überlebenskünstler, sie mögen zwar Feuchtigkeit, kommen aber auch mit Trockenheit gut klar. In unseren Breiten trifft man eher auf Verwandte der Zypresse, den Wacholder, der sich ebenso wie die südländische Schwester durch seine Anspruchslosigkeit auszeichnet. Nun, da die beiden Werke Wössingen und Karsdorf zukünftig getrennte Wege gehen, wünschen wir unseren Kolleginnen und Kollegen in Karsdorf alles Gute für die Zukunft! Ihre Zypresse bleibt, es geht ihr gut und sie gedeiht an ihrem Standort. Sie ist uns ein Symbol und Erinnerung an die Karsdorfer. IM DIALOG Was tut OPTERRA für den Erhalt der Biodiversität und Nachhaltigkeit? 6 | DIALOG | DEZEMBER 2022

Zementwerk in Karsdorf wird verkauft OPTERRA Wössingen bleibt im CRH-Konzern OPTERRA und die Thomas-Gruppe haben einen Vertrag zum Verkauf der OPTERRA Zement GmbH und der OPTERRA Beton GmbH unterzeichnet. Dies schließt das Zementwerk Karsdorf, das stillgelegte Mahlwerk Sötenich sowie das Transportbetonwerk Neufahrn ein. Die Übernahme der OPTERRA Töchter passt sehr gut in das Portfolio der familiengeführten Unternehmensgruppe, die sich auf die Geschäftsfelder Beton, Zement und Betonbauteile fokussiert. Mit Karsdorf kommt ein zweites Zementwerk zur Thomas-Gruppe, das stillgelegte Mahlwerk Sötenich und Transportbetonwerk Neufahrn ergänzen die Aktivitäten. Das Unternehmen hat mit dem Wachstumskurs, den es seit Jahren verfolgt, eine deutlich größere Flächendeckung in Deutschland und in den Niederlanden erreicht und profitiert von Synergieeffekten. Der Verkauf wird am 31. Dezember 2022 abgeschlossen sein. Die OPTERRA Wössingen GmbH verbleibt im CRH-Konzern. Gelebte Nachbarschaft Kantinendeko und Weihnachtsgeschenke Unweit des Wössinger Zementwerkes liegt der evangelische Kindergarten Oberlinhaus. Eine räumliche Nähe, die sich immer wieder in gegenseitigen Besuchen niederschlägt: In diesem Jahr zeichnen erneut die zukünftigen Schulanfänger des Kindergartens für die Weihnachtsdekoration der Werkskantine verantwortlich. Einen Vormittag haben Sie dabei mit ihren Betreuern im Zementwerk verbracht und wohl auch einige Eindrücke der imposanten Maschinen und Anlagen mitnehmen können. Schon im Vorfeld besuchte Jörg Heimburg, Leiter Umwelt und Öffentlichkeitsarbeit bei OPTERRA, auf Initiative des Elternbeirates den Kindergarten, um zwei Tonies-Boxen nebst Hörbüchern zu übergeben. Ein frühes Weihnachtsgeschenk für die Kinder, denen wir ganz besonders ein fröhliches Fest wünschen! DIALOG | DEZEMBER 2022 | 7

OPTERRA PINNWAND Wuffie, dein Hund in deiner Hand Hat dir die Geschichte zur Rettungs- hundestaffel gefallen? Uns auch. Deswegen sind wir ganz auf den Hund gekommen und basteln uns eine eigene Hundestaffel. Bist du dabei? Schick` uns doch ein Foto von deiner Hundehandpuppe an woessingen@opterra-crh.com. Für die schönsten Fotos bedanken wir uns mit einer kleinen Überraschung. Lege dir die Materialien bereit. Wenn du kein farbiges Papier hast, kannst du dir helfen, in- dem du weißes Papier mit Buntstiften bemalst. Falte das A4-Blatt der Länge nach zweimal, sodass ein schmales Band aus drei Lagen entsteht. Schließe die of- fene, lange Seite mit Kleber, wie auf dem Bild zu sehen. Falte das Papier nun in der Mitte und die offenen Kanten zum Mittelfalz, sodass eine M-Form entsteht. Über die nun entstandenen tütenförmigen Öffnun- gen kannst du die Handpuppe mit deinen Fingern zum Leben erwecken. Doch vorher braucht dein Hund noch ein Gesicht. Schneide dir die gewünschten Formen für die Ohren, Zunge und Augen aus und klebe sie auf. Vielleicht nimmst du dir ja einen der Rettungshunde als Vorbild? Du brauchst: • A4 Papier • Buntpapier Reststücke • Schwarze Marker • Kleber und Schere OPTERRA Wössingen GmbH Wössinger Straße 2 75045 Walzbachtal Telefon 07203 890 www.opterra-crh.com www.zement-aus-woessingen.de IMPRESSUM Verantwortlich: Stephan Schenk Redaktion: Anke Wunder, Jörg Heimburg Gestaltung: wyynot GmbH zement-aus-woessingen.de NACHGEFRAGT IM WERK Da wir an einem regen Informationsaustausch mit unseren Nachbarn interessiert sind, möchten wir gerne Fragen, die an das Werk gerichtet werden, aufgreifen und für alle Leser verständlich beantworten. Am einfachsten ist es, wenn Sie uns hierzu per E-Mail kontaktieren: woessingen@opterra-crh.com Wir werden Ihre Fragen in anonymisierter Form möglichst in der nächsten Ausgabe aufgreifen und beantworten. Bei dringenden Fragen oder Fragen, die nicht von allgemeinem Interesse sind, antworten wir Ihnen gerne innerhalb weniger Tage direkt per E-Mail.